1. Ausgangssituation:
Kultur – Ursprünge – Sprung - Innergebirg
- Aufzeigen kultureller Ursprünge in der Region „innergebirg“ in den verschiedensten Kulturrichtungen; der Grundlage, die sich über die Zeiten durchzieht; die Ursachen für eine Entwicklung, was ist der Ursprung dazu; der Basiskultur, Volkskultur aber nicht das Völkische; Gewahrwerden, Aufmerksamwerden auf ursprüngliches Umfeld „innergebirg“
- Entwicklung einer symbolischen Gestalt und dadurch Voraussetzung zur kulturellen Entfaltungsmöglichkeit und des Regionalbewusstseins
- Kulturelle Aufarbeitung des Fortbestands des Typischen in der Region in vielen Bereichen, was zieht sich durch die Zeiten und Schichten, was bleibt, welche Elemente kommen immer wieder
- Umsetzung mit Hilfe von international anerkannten Künstlern in den verschiedensten Kunstrichtungen
2. Bereiche und Künstler:
kultURSPRUeNGe: dialekt
Leitung: Peter Blaikner, Zell am See/Salzburg
Die Besonderheiten des Pinzgauer/Tiroler Dialekts, seine Eigenständigkeit, Färbung und Abgrenzung von den Dialekten der Nachbarn, in spielerischer Form, lautmalerisch, musikalisch, poetisch und alltäglich, mit Lust auf ausgefallene Wörter und wortstarke Begriffe, es soll Spaß machen, mit der eigenen Sprache zu spielen,
jeweils eine Gruppe aus Salzburg und Tirol finden ihre Eigenständigkeit, die in eine
gemeinsamen Zielsetzung mündet.
Peter Blaikner, 1954 in Zell am See (Österreich) geboren; Studium der Germanistik
und Romanistik in Salzburg; zwei Jahre Lektor an der Universität von Poitiers
(Frankreich); Autor, Lehrer, Übersetzer, Liedermacher und Kabarettist; lebt in
Salzburg. Bekannt vor allem durch seine Kindertheaterstücke (Ritter Kamenbert, Das Hausgeisterhaus, Alex, die Piratenratte, Astromaxx, der Sternfahrer), Rauriser
Förderpreis für Literatur 2005 – www.blaikner.at
kultURSPRUeNGe: digital
Leitung: Gottfried Goiginger, Salzburg
Individuelles Fotografieren, Einspielen der Ergebnisse, danach Experimentieren im Photoshop und digitale Bearbeitung (Überblendungen) der eigenen Fotos. Die Jugendlichen der 4. Klasse HS Leogang/Schwerpunktbereich Informatik versuchen, zeitgemäße Symbole und Zeichen für das herzustellen, was ihnen bezeichnend für die Tradition und die Eigenheit der Region erscheint. Sie reflektieren und aktualisieren ihr Zeichensystem, das sie in direkter Umgebung antreffen.
Diese Zeichen und Symbole könnten beispielsweise virtuell wieder in den Ort zurückprojiziert werden, könnten mit Beamer in der Dunkelheit direkt auf Hauswände geworfen und wieder abfotografiert werden. In dieser Phase ist Offenheit für die Ideen der Ausführenden notwendig, grundsätzlich gehen wir vom Entdeck- und Vorfindbaren im Ort und der näheren Umgebung aus.
Gottfried Goiginger, 1958 geboren in Salzburg, Landesstipendium an der Int. Sommerakademie, Studium der Kunstgeschichte und Publizistik und Kommuni- kationswissenschaften in Salzburg, Initiator des "1. Intern. Straßentheaterfestivals" in Salzburg, Gründungsmitglied der Galerie FOTOHOF und der "galerie i", Trakl- Förderungsstipendium für Literatur, Gastdozent an der Int. Sommerakademie, Künstlerische Leitung des internationalen KünstlerInnensymposiums der SLR „ORTung“, seit 2001 LehrtŠtigkeit an der FH Salzburg, Multi-Media-Art und HTL Salzburg, Media-Design, Ausstellungen in Salzburg, Triest, Trento
kultURSPRUeNGe: foto
Leitung: Andrew Phelps, USA/Salzburg
Fotografische Aufarbeitung der landschaftlichen und architektonischen Besonderheiten der Region Pillerseetal/Leogang durch eine mehrtägige Radtour um den Pillersee und die Leoganger Steinberge, die Kunst des Verweilens an besonderen Stätten und deren Wertschätzung durch Aufmerksamkeit erregende Fotos aus der Sicht der Jugendlichen. „It will be interesting to see if the different villages still have a historical identity in the modern times or if globalization has replaced the traditional elements. Another challenge will be to try and meet the “oldest” person still living in the various villiages, to hear their story and try to document their style of living. At the same time, we will try to contact the “youth culture” and approach their living styles with the same type of imagery.”
Andrew Phelps, geboren 1967 in Arizona/USA, studierte Photographie an der Arizona State University, kam 1986 nach Salzburg, anschließend Stipendien in Budapest und London, lebt derzeit in Salzburg, zahlreiche Preise und Auszeichnungen, Ausstellungen in Innsbruck, Wien, Linz, Salzburg, Graz, München, Zadar, Budapest, Berlin, Ludwigshafen - www.andrew-phelps.com
kultURSPRUeNGe: landart II
Leitung: Hans-Peter Profunser, Berg im Drautal
Fortsetzung, bzw. Beendigung der vor zwei Jahren begonnenen Zusammenarbeit mit der HTL Saalfelden und dem Künstler Johann Feilacher, durch in ihrer Größe und Form in unserer Region ungewohnte Kunstwerke in ungewohnter Umgebung – Leogang, Kleiner Asitz, 1870m, höchst frequentierter Ausstellungspunkt in einem weltbekannten Fremdenverkehrsgebiet, jährlich ca. 1 Million Besucher – machen heimische Materialien (Holz, Stein) auf ihre Ursprünge aufmerksam.
Hans-Peter Profunser, 1956 in Lienz geboren, lebt in Berg im Drautal, Lehre als Maschinenschlosser, beginnt 1988 seine Laufbahn und steil ansteigende Karriere als Bildhauer, es folgen Ausstellungen (Salzburg, Belluno, Frankfurt, Liechtenstein, St. Gallen/CH, Genf, …) Teilnahme an Symposien (Italien, Japan, Schweiz) und diverse Auszeichnungen - www.hp-profunser.at
kultURSPRUeNGe: malerei
Leitung: Anne-Marie Julien, F/Innsbruck
bildnerische Aufarbeitung der landschaftlichen Vielfalt, Konzentration auf die Tiroler Gemeinden der Region Pillerseetal/Leogang (Landschaft, Architektur, Menschen, Industrie, …), Aufmerksamwerden auf bildnerisches Umfeld mittels Papier in eigener Gestaltung, Übertragen auf Leinwand, Wanderungen zu Fuß.
Anne-Marie Julien, geboren und aufgewachsen in Compiegne/F, Studium in Paris, Hochschule für Kunst und Technik, zahlreiche Reisen in Nord- und Südeuropa, Polen, Russland und Amerika, längere Aufenhalte in Tunesien, Algerien, Türkei, Ägypten, Sudan, seit 1976 in Österreich lebend, seit 1995 Maltherapeutin in der Uni- Klinik-Innsbruck, mit regelmäßigen Ausstellungen im in- und Ausland (Meran, Trento, Wien, Genf, Bratislava, …)
kultURSPRUeNGe: mobiliar
Leitung: Alois Lindenbauer/OÖ
Ursprüngliches „innergebirg–Mobiliar“ – z.B. die nicht wegzudenkende Hausbank vor dem Bauernhaus entfaltet sich zu neuen Formen und setzt somit die
Traditionen fort; in jeder Gemeinde der Region Pillerseetal/Leogang entsteht eine eigene Werkstatt, die ihre eigenen Ideen für unkonventionelle, aber durchaus der Tradition verbundene Sitzmöglichkeiten für die Bewohner und Gäste umsetzt und zur Verfügung stellt.
Alois Lindenbauer, 1947 geboren in Weyer/OÖ, Besuch der Bundesfachschule für Holzbildhauerei, Hallstatt/OÖ, Beschäftigung mit den Steinbauten megalithischer Kulturen im Mittelmeerraum, in Schweden und Japan. Stipendien des Bundesministeriums für Unterricht und Kunst, Auslandsatelier der Bundesländer, Paliano/Rom, Lehrtätigkeit an der Int. Sommerakademie für Bildende Kunst, Salzburg. Beteiligungen an Symposien und Kunst-Natur-Projekten. Förderungspreis und Anerkennungspreis für Bildende Kunst des Landes Niederösterreich. Adelsberger Künstler Förderpreis der Berchtold Villa, Salzburg. Weitere Arbeiten und Ausstellungen in Korea, Helsinki, Deux-Sevres/F, Val Sugana/Italien.
kultURSPRUeNGe: stationen
Leitung: Evi Fersterer, Saalbach/Panzano/I
Erkundet Leogang und die weitere Umgebung nach Möglichkeiten der Umsetzung, z.B. Umstrukturierung der alten Leoganger Bahnstation in eine Kunststation,
anlässlich einer großen Evi Fersterer-Aussellung (in Leogang geboren), in
Zusammenarbeit mit dem Bundesgymnasium Saalfelden, dem KubinKabinett,
dem Bergbaumuseum und dem Samerstall Leogang und mit Unterstützung der Österreichischen Bundesbahnen, Ausstellungszeitraum Sommer 2006.
Evi Fersterer, geboren 1948 in Gries/Pzg., Kindheit in Leogang, Aufbau der Hinterhag Alm mit altem Holz - erste „Klotzmenschen entstehen, 1984 Studentin an der Royal Academy of Arts in London, mit der Malwerkstatt „Kasnock´n mit Folgen“ Wegbereiterin der LeogangerKinderKultur, Gründerin des Hilfswerk „SALVE“ für russische Kinder, Ausstellungen in New York, Hamburg, München, St. Petersburg - www.evifersterer.at
kultURSPRUeNGe: strukturen
Leitung: Konrad Winter, Salzburg
Strukturen aus dem „innergebirg“ und durch Aufarbeitung verschiedenster regionaler Themen werden gemeinsam mit den SchülerInnen der Volksschule Leogang auf riesige Flächen übertragen (Mittelstation Leoganger Bergbahnen).
Konrad Winter, geboren 1963 in Salzburg, seit 1990 Leitung einer Klasse an der Internationalen Sommerakademie für Bildende Kunst in Salzburg, seit 2000 Lehrauftrag an der Werbe-Design-Akademie Salzburg, 1997 Atelierstipendium der Stadt Frankfurt am Main, 1992 Atelierstipendium in der Cité des Arts, Paris, 1984 Preis der Salzburger Wirtschaft, 1989 Slavi-Soucek-Preis für Grafik, 1987 Georg- Trakl-Preis für Bildende Kunst, Arbeiten für den öffentlichen Raum u.a. Uniklinik Freiburg, Glaswand-Heiligenstadt/Thüringen, Sparkasse Kaiserslautern, Parkgarage Bahnhof/Salzburg; Ausstellungen in Salzburg/Museum der Moderne+Galerie im Traklhaus, Stuttgart, Kakegawa/Japan, Bangkok/Thailand, Modena/Biennale della Xilografia, Börse München, Mainz, Udine und Triest.
kultURSPRUeNGe: volksmusik
Leitung: Maximilian Steiner, Altenmarkt
Das Traditionelle so zu seinem Ursprung zurückzuführen, dass es den Jugendlichen wieder hilfreich und nutzbar für ihre Kraftentfaltung wird, intensive Zusammenarbeit
mit den Jugendlichen des Musikum Saalfelden und der örtlichen Blasmusikkapellen
aus den sechs Partnergemeinden, die gemeinsame Zielsetzung von kultURSPRUeNGe: dialekt könnte die literarische Basis darstellen
Maximilian Steiner, geboren 1959 in Altenmarkt in Pongau, bis 1991 Lehrer, seither freischaffender Künstler, Musiker, Märchenerzähler - www.maerchentheater.at, Gestalter von theatralischen Ereignissen, bildnerische Arbeiten, Ausstellungen, Begründer des Ensembles „Der Berg“ - www.derberg.innergebirg.at - mit dem er überlieferte Jodler und Lieder aus Innergebirg mit Elementen aus Klassik und Jazz verbindet.
kultURSPRUeNGe: volkstanz
Leitung: Beate Stibig-Nikkanen, St. Johann/T.
Aufmerksamwerden auf den ursprünglichen Volkstanz in Verbindung mit experimentellen Entfaltungsmöglichkeiten, die gemeinsame Zielsetzung von kultURSPRUeNGe: dialekt und kultURSPRUeNGe: volksmusik könnte die
Basis darstellen um der noch immer wichtigsten ursprünglichen Kulturelemente zu
einem untrennbaren Abschluss zu führen.
Beate Stibig-Nikkanen, Initiatorin verschiedener Ballettschulen, Workshops, der Jazzwoche "Swingin`Kitzbühel", des „tanzsommer speyer“, der „Kompany DanzUp“, Tanztheaterproduktion „STATIONEN“ und „DALI“, des Tanzfestivals "DANCE IN GREECE"1. + 2. Preis beim Ballettwettbewerb der UNESCO in Wien, Sieger beim Art Video Award in Las Vegas, zahlreiche Auftritte in Theaterproduktionen und Shows -
www.art-event-production.de
3. Zeitrahmen:
Frühjahr, Sommer 2005 |
Grobkonzept, Auswahl der Künstler |
Herbst 2005 |
Detailkonzept, Finanzierung |
November 2005 |
Kontaktaufnahme mit den interessierten Schulen/Gemeinden
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Dezember 2005 |
Projektbeginn der einzelnen Werkstätten in Form von
Autorenlesungen, gegenseitigem Kennenlernen und
Abgrenzung der erreichbaren Möglichkeiten |
Jänner 2006 bis Mai 2007 |
Durchführung der Projekte unter Beachtung unseres Untertitels
„work in progress“
Präsentationen in den diversen Gemeinden |
Juni 2007 |
Abschlusspräsentation
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4. Organisation:
Die Organisation dieses in dieser Form einmaligen Projekts obliegt dem Verein
LeogangerKinderKultur, der sich auf die bewährte Zusammenarbeit mit der Gemeinde Leogang und seit diesem Projekt mit den Tiroler Gemeinden stützt.
5. Kinder und Jugendliche:
Aus der Region, erstmals mit Partnergemeinden von Leader+ aus dem benachbarten Tirol (Hochfilzen, St. Ulrich am Pillersee, St. Jakob i. Haus, Waidring, Fieberbrunn), Altersgruppen zwischen ca. 8 und 18 Jahre
6. Abschlusspräsentationen:
Kleinere Präsentationen sind nach Abschluss jeder Werkstätte in den jeweiligen Gemeinden
geplant, eine gemeinsame wird im Juni 2007 stattfinden.
7. Finanzierung:
Die Finanzierung durch öffentliche Subventionsgeber und private Sponsoren (in erster Linie
aus Leogang und Umgebung) wird von der LeogangerKinderKultur durchgeführt. Auf
Grund langjähriger Erfahrung und der trotz nicht berauschender Wirtschaftssituation
tatkräftigen finanziellen Unterstützung – der Verein LeogangerKinderKultur hat seit seinem
15jährigen Bestehen noch nie negativ bilanziert – und positivster Rückmeldung seitens der
Kinder, Jugendlichen, Eltern, Schulen und Gemeinden gelingt es immer wieder ein für die
Beteiligten durchführbares Budget zu erstellen.
Leogang, im November 2005
Werner Sandner,
LeogangerKinderKultur
E-Mail: werner.sandner@aon.at
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